Grobkörnige, unscharfe Bilder. Menschen, die nach oben sehen. Einer hat eine Videokamera dabei und filmt das Gesehene. Eine Frau flüchtet in die Arme ihres Mannes. Finger zeigen nach oben. Wer sieht da was? Das diesjährige Festivalmotiv ist anders: Es ist Kunst, es ist politisch, es ist dokumentarisch und zugleich fiktiv, es ist subjektiv, es verwirrt, macht neugierig und befremdet zugleich. Die Plakatmotive sind Ausschnitte aus dem Buch- und Filmprojekt „Terror Terra Errata“, der Diplom-Arbeit des Fotografen Martin Willner. Er greift das Thema vom Blick auf den Terror auf und verfremdet mediale Schlüsselbilder. Willners Bilder jedenfalls sind echt, aber die Wahrhaftigkeit projiziert der Betrachter selbst in sie hinein: Der nach oben gerichtete, vermeintlich entsetzte Blick der Menschen auf dem diesjährigen Festivalmotiv ist nicht auf die brennenden Türme des World Trade Centers am 11. September 2001 gerichtet, sondern auf die Fahrgeschäfte eines Volksfestes.